Foto: Selcuk Aral

Die Grausame Barbara

Von Anfang an dabei – die „Barbara“. Das Böllern mit Vorderladern hatte Tradition in der Familie Häffelin. Die erste Kanone, erbaut von Willi Häffelin
mit seinen Söhnen Fritz und Hans, kam noch sanft daher. Kurt Bulling hatte die ersten Läufe aus Wasserrohren zusammengeschweißt. Das Schwarzpulver wurde selbst gemischt. Da kam es schon auch mal zu Fehlzündungen.


Die sanfte Barbara

„Mir denkt‘s no, wie mer bei de Bäckerei Fegert versucht henn en Rohrkrepierer nomoahl zu zünden. Leut hat des an Schlag g‘lasse, de Kanonedeckel hat‘s verrisse onn Fenschterscheibe senn hee gange“, so Fritz Häffelin. Die Uniformen für die Kanoniere wurden damals in Königsbach bei der Fa. Adel & Bing ausgeliehen. Die zweite Kanone, die „Grausame Barbara“, wurde 1959/1960 in weitgehender Eigenregie von Willi Häffelin erbaut. Die Räder und der Unterbau stammten von einem Langholzfuhrwerk von der ehemaligen Sägemühle Gengenbach.


Grausame Barbara I – anno 1989

Inzwischen führt die „Grausame Barbara II“ in dritter Kanonengeneration den Umzug als Wahrzeichen an und zieht Groß und Klein in den Bann ihres dumpfen Donnerhalls. Die Kanone wurde 1997/1998 von Fritz Häffelin zusammen mit seinem Sohn Wolfgang Häffelin und seinem Neffen Thomas Häffelin erbaut.


Grausame Barbara II

Der Stamm für den Lauf stammt von der Sägemühle Burkhard. Die Schmiedeteile wurden in der Schlosserei Haug von Günter Haug, seinem Sohn Thomas Haug sowie seinem Mitarbeiter und Meister Uwe Fix gefertigt. Die Namensgebung „Barbara“ geht der Sage nach auf eine kuriose Begebenheit in der kath. Liebfrauenkirche zurück, die der Dillweißensteiner Bastel Wieland seinerzeit auch in dem Lied „Barbara steig ein“ auf die Schippe genommen hatte.
Grund genug, das Wahrzeichen „Grausame Barbara“ und die Leistung der Urväter und Urgesteine des Dillweißensteiner Umzugs mit dem Jubiläumsorden 2018 zu würdigen (Entworfen von Jörg Müller, hergestellt in limitierter Auflage als Relief-Feingussorden von der Fa. Laib in Eisingen.)

Auf dem Orden v.l.n.r.: Günter O. Haug, Wolfgang Häffelin,
Michael Trautz (†2017), Fritz Häffelin (†2019), Benno Kreuter

Geböllert wird übrigens mit 18 g Schwarzpulver.

Aktive Kanoniere und Kanonettes:
Wolfgang Häffelin, Benno Kreuter, Veronika Joos, Sabine Müller-Begoihn, Jörg Müller

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